Manfred Kyber
Manfred Kyber, Schriftsteller, Dichter, Tierschützer und Gesellschaftskritiker, wurde am 1. März 1880 in Riga geboren und starb am 10. März 1933 in Löwenstein.
Er wuchs auf dem Gut Paltemal in der Nähe von Riga auf. In seiner Jugend zeigten sich schon typische Charaktereigenschaften: die Liebe zu Tieren und zur Natur, ein ursprünglicher Gottesglaube, die Verbundenheit zu seiner nordischen Heimat und eine ausgeprägte Phantasie.
Nach dem Besuch der Gymnasien in Riga und St. Petersburg schrieb er sich im Jahre 1900 an der Universität Leipzig ein,studierte Psychologie und Naturphilosophie. Diese Studiengänge brach er bald wieder ab. Der Student verkehrte lieber in Künstlerkreisen.
In Leipzig entwickelte sich auch eine persönliche Beziehung zu der Schriftstellerin und Komponistin Elisabeth Gerlach-Wintzer. Durch den plötzlichen Tod des Vaters endet 1902 seine Zeit in Leipzig. Bis 1918 ging Kyber nach Berlin, arbeitete dort als Redakteur in einem Verlag und wurde später Lektor. Aus der Liebesbeziehung mit Elisabeth wurde 1904 seine Tochter Leonie geboren. Obwohl die Beziehung zu Elisabeth 1907 endet, bleibt der Dichter dem kleinen Mädchen ein Leben lang innig verbunden.
Im Jahre 1909 heiratete Kyber dann die Baltin Elisabeth Boltho von Hohenbach. 1911 begegnet er Rudolf Steiner und schließt sich der antroposophischen Gesellschaft an, der er aber im Gegensatz zu seiner Frau nur kurz angehörte.
Da Kyber Inhaber eines russischen Passes war, wird er mit Ausbruch des 1. Weltkriegs nicht zum Militär eingezogen. Nach Kriegsende kehrt er nach Riga zurück. Er bleibt bis 1919 in seiner Heimatstadt, wo er Leiter der deutschen Volksbühne war. Das Ehepaar kehrte nach Deutschland zurück und lebte bis 1923 in Stuttgart. Während dieser Zeit erschienen weitere Märchen und Tiergeschichten.
Nach seiner Scheidung im Jahre 1922 und der Adoption seiner Tochter zog Kyber 1923 mit Leonie nach Löwenstein. Seine geschiedene Frau folgte Ihnen später nach. In der Stille und Abgeschiedenheit Löwensteins entstanden Werke über den Tierschutz, der Gedichtband "Stilles Land" und der Roman "Die drei Lichter der kleinen Veronika". Von 1928 bis 1929 wurde von einflußreicher Seite versucht, Kyber für den Nobelpreis vorzuschlagen. Er wurde ihm aber nicht verliehen. Dafür erhielt er 1930 den Welt-Tierschutzpreis in Genf.
1931 erschien das Buch Neues Menschentum - Betrachtungen in zwölfter Stunde, indem er seine Kritik gegen wirtschaftspolitische Machenschaften und unkritische Wissenschaftsgläubigkeit formuliert. Am Ende heimatlos, enttäuscht von der Menschheit und krank, verstarb Kyber wenige Tage nach seinem 53. Geburtstag am 10. März 1933 in Löwenstein.
- Weitere Informationen finden Sie unter:
manfred-kyber.de : Alles rund um das Leben und Werk von Manfred Kyber (die Biografie wird derzeit bearbeitet, Stand: 10. Januar 2008).
Manfred Kyber im HörGut! Verlag: