Arthur Schnitzler
Arthur Schnitzler wurde am 15. Mai 1862 in Wien und starb dort am 21. Oktober 1931 ebenda). Der österreichische Erzähler und Dramatiker kam als erster Sohn der insgesamt vier Kinder des jüdischen Arztes Johann Schnitzler und dessen Gattin Luise zur Welt.
Nach dem Akademischen Gymnasium besuchte er ab 1879 die Universität Wien, studierte Medizin und wurde am 30. Mai 1885 zum Dr. med. promoviert.
Zunächst arbeitete er als Assistenz- und Sekundararzt am Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien und wurde dann bis 1893 Assistent seines Vaters an der laryngologischen Abteilung der Poliklinik in Wien (Fachklinik für Kehlkopfkrankheiten).
Als Schriftsteller debütierte er 1880 mit Liebeslied der Ballerine in der Zeitschrift Der freie Landbote und veröffentlichte in der Folge Gedichte und Erzählungen u. a. auch in Blaue Donau, Moderne Dichtung, Frankfurter Zeitung und Freie Bühne.
1903 heiratete er die Schauspielerin Olga Gussmann als ihr gemeinsamer Sohn Heinrich schon ein Jahr alt ist. 1921 wird er geschieden und erzieht von da an seine Kinder Heinrich und Lili allein. Der Freitod seiner Tochter 1928 erschüttert Schnitzler sehr, nur drei Jahre später stirbt er selber im Alter von 69 Jahren an einer Gehirnblutung.
Arthur Schnitzler gilt als einer der einflussreichsten deutschsprachigen Schriftsteller und Dramatiker des frühen 20. Jahrhunderts. Gemeinsam mit seinen Freunden Hugo von Hofmannsthal und Richard Beer-Hofmann gilt Schnitzler als einer der Hauptvertreter des Jungen Wien, der literarischen Wiener Moderne. Seit Anfang des 20. Jahrhundert gehörte er zu den meistgespielten Dramatikern auf deutschen Bühnen. Das Interesse an seinen Werken geht mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges zurück, da er sich nicht für die allgemeine Kriegstreiberei begeistern kann. Nachdem schon die Veröffentlichung des Leutnant Gustl, ihm 1901 die Aberkennung des Offiziersrang als Oberarzt der Reserve bringt, gerät auch die Uraufführung des Reigen 1921 zum Skandal. Es wird ihm der Prozesswegen Erregung öffentlichen Ärgers gemacht.
Mit Beginn des Ersten Weltkrieges ging das Interesse an seinen Werken zurück. Dies hing auch damit zusammen, dass er sich als einer der wenigen österreichischen Intellektuellen nicht für die Kriegstreiberei begeistern konnte. 1921 wurde ihm anlässlich der Uraufführung des Reigen ein Prozess wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses gemacht. Er zog daraufhin seine Aufführungsgenehmigung zurück. In der Folgezeit isolierte sich der Schriftsteller wegen physischer und psychischer Probleme zunehmend. In seinen letzten Lebensjahren schrieb er vor allem Erzählungen, in denen er Einzelschicksale um die Jahrhundertwende aus psychologischer Sicht darstellte.
Schnitzlers Werke spielen meist im Wien der Jahrhundertwende. In seinen Dramen und seiner Prosa (hauptsächlich Erzählungen und Novellen), ilenkt er das Augenmerk vor allem auf die inneren Vorgänge seiner Figuren.
Dabei geht es Schnitzler meist nicht um die Darstellung krankhafter seelischer Zustände, sondern um gewöhnliche Durchschnittsmenschen mit ihren ganz normalen Lebenslügen, um eine Gesellschaft voll von ungeschriebenen Verboten und Vorschriften, sexuellen Tabus und Ehrenkodizes. Etwa zeitgleich mit Sigmund Freud in der Psychoanalyse findet Arthur Schnitzler in der Beschäftigung mit der damaligen bürgerlichen Gesellschaft und deren Moral sein Hauptthema. Was bei Freud das Unbewusstes, erscheint nei ihm als „halb-Bewusstes“. Etwa in seiner Novelle Leutnant Gustl (1900)wo er erstmalig den inneren Monolog in die deutschsprachige Literatur einführte. Sie erlaubt dem Leser einen tiefen, unmittelbaren Einblick in die inneren Konflikte einer Figur. Beispielhaft sehen wir das auch in der Erzählung Fräulein Else.
Werke
Zu seinen wichtigsten Werken zählen die Erzählungen, Novellen und Romane ...
Sterben (Novelle, 1892), Blumen (Novelle, 1894), Die Toten schweigen (Novelle, 1897), Frau Berta Garlan (Roman, 1900), Leutnant Gustl (Novelle, 1900), Casanovas Heimfahrt (Novelle, 1917), Fräulein Else (Novelle, 1924), Traumnovelle (Novelle, 1926), Flucht in die Finsternis (Erzählung, 1931)
...sowie die Theaterstücke...
Anatol (Einakterfolge, 1893), Liebelei (Schauspiel, 1895), Reigen. Zehn Dialoge (Komödie, 1896/97), Das Vermächtnis (Schauspiel, 1898), Paracelsus (Schauspiel, 1898), Der grüne Kakadu (Groteske, 1898), Komtesse Mizzi oder Der Familientag (Schauspiel, 1909)
... und die Autobiografie
Jugend in Wien (1920, hrsg. 1968)
Arthur Schnitzler im HörGut! Verlag:
Filmografie Martin Scorsese
Kurzfilme:
What's a Nice Girl Like You Doing in a Place Like This? (1963)
Originaltitel, USA 1963
Regie: Martin Scorsese
Länge: 9 Min.
It's Not Just You, Murray! (1964)
Originaltitel, USA 1964
Regie: Martin Scorsese
Länge: 15 Min.
Originaltitel, auch bekannt als: The Big Shave ... or, Viet '67, USA 1967
Regie: Martin Scorsese
Länge: 6 Min.
Originaltitel, USA 1987
Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Michael Jackson u. a.
Länge: 17 Min.
Spielfilme:
Wer klopft denn da an meine Tür? (1968)
Originaltitel: Who’s That Knocking at My Door, USA 1968
Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Harvey Keitel, Zina Bethune, Lennard Kuras
Länge: 85 Min.
Originaltitel: Boxcar Bertha, USA 1972
Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Barbara Hershey, David Carradine, Barry Primus, Bernie Casey, John Carradine
Länge: 85 Min.
Originaltitel: Mean Streets, USA 1973
Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Robert De Niro, Harvey Keitel, David Proval, Amy Robinson, Richard Romanus
Länge: 106 Min.
Alice lebt hier nicht mehr (1974)
Originaltitel: Alice Doesn’t Live Here Anymore, USA 1974
Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Ellen Burstyn, Kris Kristofferson, Alofred Lutter, Billy „Green“ Bush, Diane Ladd, Harvey Keitel, Jodie Foster
Länge: 107 Min.
Originaltitel, USA 1976
Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Robert De Niro, Cybill Shepherd, Jodie Foster, Albert Brooks, Peter Boyle, Harvey Keitel, Leonard Harris, Martin Scorsese
Länge: 114 Min.
Originaltitel, USA 1977
Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Robert De Niro, Liza Minnelli, Lionel Stander, Barry Primus, Mary Kay Place
Länge: 137 Min.
Originaltitel: Raging Bull, USA 1980
Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Robert De Niro, Cathy Moriarty, Joe Pesci, Frank Vincent, Nicholas Colasanto, Mario Gallo, Frank Adonis
Länge: 129 Min.
Originaltitel, USA 1983
Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Robert De Niro, Jerry Lewis, Sandra Bernhard, Diahnne Abbott, Ed Herlihy, Catherine Scorsese
Länge: 109 Min.
Die Zeit nach Mitternacht (1985)
Originaltitel: After Hours, USA 1985
Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Griffin Dunne, Rosanna Arquette, Verna Bloom, Thomas Chong, Linda Fiorentino, John Heard, Teri Garr
Länge: 95 Min.
Originaltitel: The Color of Money, USA 1986
Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Paul Newman, Tom Cruise, Mary Elizabeth Mastrantonio, Helen Shaver, John Turturro, Bill Cobbs
Länge: 119 Min.
Die letzte Versuchung Christi (1988)
Originaltitel: The Last Temptation of Christ, USA 1988
Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Willem Dafoe, Harvey Keitel, Barbara Hershey, Harry Dean Stanton, David Bowie, Verna Bloom
Länge: 156 Min.
Originaltitel: New York Stories, USA 1989
Regie: Martin Scorsese, Francis Ford Coppola, Woody Allen
Darsteller: Nick Nolte, Rosanna Arquette, Heather McComb, Giancarlo Giannini, Woody Allen, Mae Questal, Mia Farrow, Steve Buscemi
Länge: 124 Min.
Good Fellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia (1990)
Originaltitel: Good Fellas, USA 1990
Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Robert De Niro, Joe Pesci, Ray Liotta, Lorraine Bracco, Paul Sorvino, Samuel L. Jackson
Länge: 135 Min.
Originaltitel: Cape Fear, USA 1991
Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Robert De Niro, Nick Nolte, Jessica Lange, Juliette Lewis, Joe Don Baker, Robert Mitchum, Gregory Peck
Länge: 128 Min.
Originaltitel: The Age of Innocence, USA 1993
Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Daniel Day-Lewis, Michelle Pfeiffer, Winona Ryder, Geraldine Chaplin, Richard E. Grant
Länge: 135 Min.
Originaltitel, USA 1995
Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Robert De Niro, Sharon Stone, Joe Pesci, James Woods, Don Rickles
Länge: 178 Min
Originaltitel, USA 1997
Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Tenzin Thuthob Tsarong, Gyurme Tethong, Tulku Jamyang Kunga Tenzin, Tenzin Yeshi Paichang, Tencho Gyalpo, Tsewang Migyur Khangsar, Geshi Yeshi Gyatso, Sonam Phuntsok, Gyatso, Robert Lin
Länge: 134 Min.
Bringing Out the Dead – Nächte der Erinnerung (1999)
Originaltitel: Bringing Out the Dead, USA 1999
Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Nicolas Cage, Patricia Arquette, John Goodman, Ving Rhames, Tom Sizemore, Marc Anthony, Mary Beth Hurt, Cliff Curtis
Länge: 120 Min.
Originaltitel, USA/I/GB/NL 2002
Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Leonardo DiCaprio, Daniel Day-Lewis, Cameron Diaz, Jim Broadbent, John C. Reilly, Henry Thomas, Brendan Gleeson, Liam Neeson, Gary Lewis
Länge: 168 Min.
Originaltitel: The Aviator, USA 2004
Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Leonardo DiCaprio, Cate Blanchett, Kate Beckinsale, John C. Reilly, Alec Baldwin, Alan Alda, Ian Holm, Danny Huston, Gwen Stefani, Jude Law
Länge: 170 Min.
Departed – Unter Feinden (2006)
Originaltitel: The Departed, USA 2006
Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Leonardo DiCaprio, Matt Damon, Jack Nicholson, Mark Wahlberg, Martin Sheen, Ray Winstone, Vera Farmiga, Anthony Anderson, Alec Baldwin, Kevin Corrigan, Badgett Dale, David O’Hara, Mark Rolston, Robert Wahlberg, Kristen Hocking
Länge: 155 Min.
Dokumentarfilme:
Originaltitel, USA 1970
Regie: Martin Scorsese
Länge: 75 Min.
Originaltitel: Woodstock, USA 1970
Regie: Michael Wadleigh
Regieassistent, Schnitt: Martin Scorsese
Darsteller: Jimi Hendrix, Joe Cocker, The Who, Joan Baez, Santana
Länge: 179 Min.
Die Flower-Power-Karawane (1971)
Originaltitel: Medicine Ball Caravan, USA 1971
Regie: François Reichenbach
Schnitt: Martin Scorsese (nicht genannt)
Darsteller: B. B. King, Doug Kershaw, Alice Cooper, Sal Valentino, Stoneground, The Youngbloods
Originaltitel, USA 1972
Regie: Pierre Adidge, Robert Abel
Schnitt: Martin Scorsese
Darsteller: Elvis Presley, James Burton, Charlie Hodge, Ronnie Tutt, Glen Hardin
Länge: 90 Min
Originaltitel, USA 1974
Regie: Martin Scorsese
Länge: 49 Min.
Originaltitel, USA 1978
Regie: Martin Scorsese
Länge: 55 Min.
Originaltitel: The Last Waltz, USA 1978
Regie: Martin Scorsese
Darsteller: The Band, Bob Dylan, Eric Clapton, Rick Danko, Paul Butterfield
Länge: 112 Min.
Originaltitel, USA 1990
Regie: Martin Scorsese
Länge: 20 Min.
Eine Reise durch den amerikanischen Film (1995) (TV)
Originaltitel: A Personal Journey with Martin Scorsese Through American Movies, USA, UK 1995
Regie: Martin Scorsese
Länge: 225 Min.
Meine italienische Reise (1999)
Meine italienische Reise (1 + 2)
Originaltitel: Il mio viaggio in Italia (1), Doku I/USA 1999
Originaltitel: Il mio viaggio in Italia (2), Doku I/USA 1999
Regie: Martin Scorsese
Länge: 246 Min.
Originaltitel, USA 2003
Regie: Martin Scorsese, Charles Burnett
Clint Eastwood u. a.
Originaltitel, USA 2004
Regie: Martin Scorsese
Länge: 55 Min.
No Direction Home: Bob Dylan (2005)
Originaltitel, USA 2005
Regie: Martin Scorsese
Länge: 208 Min.